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Was du schon immer über die Gletschermumie wissen wolltest

Wir schreiben den 19. September 1991: Das deutsche Ehepaar Erika und Helmut Simon macht beim Wandern am Niederjochferner eine Entdeckung, die einer Sensation gleicht – auch wenn sie es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Sie „stolpern“ quasi über eine Gletscherleiche und nehmen zuerst an, dass es sich um einen verunglückten Bergsteiger handelt. Weit gefehlt. Denn wie sich herausstellen sollte, liegt die mumifizierte Leiche bereits mehr als 5.300 Jahre im Eis. Ötzi wurde geborgen, irgendwie auch geboren und gilt seither als eine der ältesten (und am besten konservierten) Mumien der Welt. Alles was du schon immer über die berühmte Gletschermumie wissen wolltest, erfährst du hier.

Von der Jungsteinzeit in die Gegenwart

Seit der Entdeckung der Feuchtmumie im Jahr 1991, die sich heuer übrigens zum 30. Mal jährt, hat sich eine Schar von Archäologen, Medizinern und Kriminologen am Forschungsobjekt Ötzi abgearbeitet. Und immer wieder neue und interessante Details über den „Mann aus dem Eis“ herausgefunden.

Aber fangen wir von vorne an: Wie kam Ötzi überhaupt zu seinem Namen? Das lässt sich noch recht einfach und ohne Radiokarbonuntersuchung beantworten. Weil der Fundort in den Ötztaler Alpen lag, taufte ihn der österreichische Journalist Karl Wendl „Ötzi“. Ein Name, der bleiben und in die Zeitgeschichte eingehen sollte.

Ötzi

Erika Simon an der Fundstelle mit dem Ötzi Double
© Alexander Maria Lohmann

Obduktion eines Steinzeitmanns

Würde man einen Steckbrief über Ötzi verfassen, dann dürften folgende Angaben nicht fehlen: Er wurde ca. 48 Jahre alt, war zu Lebzeiten etwa 160 cm groß und 50 kg schwer. Forscher gehen davon aus, dass er schulterlanges, dunkles und welliges Haar besaß und einen Bart trug. Seine Haut war vermutlich braungebrannt.

Die erste Rekonstruktion des Steinzeitmanns wurde übrigens im Jahr 2011 von den holländischen Künstlern Adrien und Alfons Kennis erstellt und ist im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen zu bestaunen, wo auch der wahrhaftige Ötzi liegt. Weil die Felsmulde, in der die Mumie gefunden wurde, auf Südtiroler Seite liegt, wurde Ötzi im Jahr 1998 samt seiner Utensilien nach Bozen überstellt.

Mit seinen rund 48 Jahren war Ötzi älter als der Durchschnitt seiner Zeitgenossen, wie der Archäologe Walter Leitner weiß, der als Professor an der Universität Innsbruck bis heute über die Gletschermumie forscht. Ötzi war also alt. Und krank. Wie die Wissenschaft herausfand, litt der Jungsteinzeitmensch an Karies, Parodontose und Borreliose. Er hatte auch Gastritis und war mit dem Magenbakterium Helicobacter infiziert. Die Krankenakte würde sich problemlos weiterführen lassen.

Ötzi

© Südtiroler Archäologiemuseum | EURAC/Samadelli/Staschitz

Ötzi

Das Ötzi Double
© Südtiroler Archäologiemuseum | Ochsenreiter

Ötzi

Vitrinenfenster zur Kühlzelle
© Südtiroler Archäologiemuseum | Ochsenreiter

Ötzi

© Ötztal Tourismus | Marco Samadelli

 

Ötzi

Tattoos als Linderung

Was den Körperschmuck anbelangt, war Ötzi seiner Zeit voraus. Ganze 61 Tätowierungen schmückten seinen geschundenen Körper. Wobei es dem Steinzeitmann dabei weniger um das Aussehen ging. Die Tattoos sollten der Linderung seiner Schmerzen dienen. Darauf deutet etwa eine Tätowierung aus vier kleinen Strichen hin, die sich auf einer Rippe befindet und den Gallenmeridian markiert – Ötzi hatte 3 Gallensteine, wie Mediziner heute wissen.

 

Tatort Niederjochferner

Wer nun vermutet, dass der Steinzeitmann aufgrund seiner zahlreichen Krankheiten das zeitliche segnete, liegt falsch. Viele Jahre rätselten Experten über die Todesursache, bis eine Röntgenuntersuchung Gewissheit brachte: Ötzi wurde durch einen Pfeilschuss in den Rücken getötet.

Seither treibt Kriminologen die Frage um, was genau am Tatort Niederjochferner an diesem verhängnisvollen Tag geschah. Dank raffinierter Untersuchungsmethoden haben Experten durchaus valide Antworten darauf und konnten den Tathergang in gewissem Umfang rekonstruieren.

Eines ist gewiss: Ötzi fühlte sich kurz vor seinem Tod sicher und rechnete in keiner Weise mit einem Angriff aus dem Hinterhalt. Das belegen seine Habseligkeiten, die er rund um sich ausbreitete. Das belegt aber auch sein voller Magen: Kurz vor seiner Ermordung nahm der Eismann noch eine ordentliche Mahlzeit zu sich. Körnerbrei, Muskelfasern von Rothirsch und Steinbock, Moos, Farn und Blätter – all das identifizierten Wissenschaftler als Mageninhalt. Aufgrund des Mageninhalts lässt sich auch der Tatzeitpunkt eingrenzen, da sich unsere Vorfahren ausschließlich von saisonaler Kost ernährten. Ötzi muss an einem Frühlings- oder Sommertag ca. 3.000 Jahre vor Christus ums Leben gekommen sein.

Motiv Rache?

Aber warum musste der Steinzeitmann sterben? Forscher sind sich einig, dass er kein Opfer eines Raubüberfalls wurde, ansonsten hätte der Täter wohl die wertvolle Kleidung und das noch viel wertvollere Beil mitgehen lassen.

Einen Hinweis könnte seine Hand geben: Diese wies eine schwere Verletzung auf, die eine gewaltsame Auseinandersetzung Tage vor dem Mord nahelegt. Kannten sich Täter und Opfer? Wurde Ötzi Ziel eines Racheakts oder Machtkampfes? War Eifersucht mit im Spiel? Schwer zu sagen, jedenfalls wollte der Täter seinen Gegner aus dem Weg räumen, vielleicht auch im Auftrag eines anderen. Gut, dass das Eis am Ötztaler Hauptkamm Ötzis sterbliche Überreste so gut erhalten hat, dass immerhin das Opfer weiter erforscht werden kann. Auch wenn geringste Hoffnung besteht, den Täter jemals zu finden: Sensationelles Wissen über unsere fernste Vergangenheit schenkt uns Ötzi allemal.

Ötzi

Auf den Spuren des Eiszeitmannes

Auch 5.300 Jahre nach dem Ableben des Eiszeitmannes kann man sich noch auf seine Spuren begeben – wortwörtlich wie im übertragenen Sinne. Im Ötzi-Dorf in Umhausen erleben Besucher, wie die Steinzeitmenschen wohnten, arbeiteten, kochten und kämpften. Der archäologische Freilichtpark umfasst neben einer 1:1-Nachbildung der Fundstelle des Ötzis authentisch nachgebaute Hütten, Arbeitsgeräte und Waffen. Beim Feuermachen, Bogenschießen und Felle gerben tauchen Interessierte ein in das steinzeitliche Dorfleben.

Wer dem Mythos des Eismanns noch näher auf den Grund gehen will, der wandert. Und zwar zur tatsächlichen Ötzi-Fundstelle am Tisenjoch. Ausgangspunkt für die mittelschwere Wanderung ist das Bergsteigerdorf Vent. Von hier führt der Aufstieg über die Martin-Busch-Hütte zur Similaunhütte und weiter zur Fundstelle. Die Gehzeit für die ca. 15 km lange Strecke beträgt etwa 6 Stunden (nur Hinweg). Einige (Wander)Nummern größer bietet der Trekking-Anbieter ASI Reisen eine 8-tägige Alpenüberquerung auf den Spuren Ötzis an.

Wem der Weg zur Fundstelle einfach zu weit ist, dem sei der sogenannte „Hohle Stein“ im Niedertal auf 2.050 m bei Vent empfohlen. Hier entdeckten Archäologen eine steinzeitliche Jäger- und Hirtenstation. Nur 10 km Luftlinie von der Ötzi-Fundstelle entfernt, bildet der große, überhängende Felsblock einen geschützten Platz, an dem die Menschen Feuer machten, die Jagdbeute zerteilten, Werkzeuge und Waffen herstellten.

Häufig gestellte Fragen zum Ötzi:

Bei seiner Entdeckung am 19. September 1991 lag die Gletschermumie bereits 5.300 Jahre im Eis, wie eine Radiokarbonuntersuchung ergab. Damit ist Ötzi eine der ältesten und am besten konservierten Mumien der Welt. Der „Mann aus dem Eis“ wurde ca. 48 Jahre alt (und damit älter als der Durchschnitt seiner Zeitgenossen), bevor er durch einen Pfeilschuss in den Rücken getötet wurde.

Ötzi war und ist mit 5.300 Jahren eine der ältesten und am besten erhaltenen Mumien der Welt. Er wurde am 19. September 1991 von Wanderern am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen gefunden. Anfangs vermutete man, dass Ötzi zu Lebzeiten ein Jäger und Sammler war. Mittlerweile geht die Wissenschaft aber davon aus, dass er Hirte war. Diesen Schluss lässt seine Kleidung aus Fell und Leder zu.

Der „Mann vom Tisenjoch“, wie Ötzi auch oft genannt wird, lebte vor ca. 5.300 Jahren, also um 3258 ±89 vor Christus. Damit kann die Gletschermumie der späten Jungsteinzeit bzw. Kupfersteinzeit zugerechnet werden und gilt als eine der ältesten und am besten konservierten menschlichen Mumien weltweit.

Ötzi wurde am 19. September 1991 von einem deutschen Ehepaar beim Wandern am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen gefunden. Die Entdecker „stolperten“ quasi über die Gletschermumie und nahmen zuerst an, dass es sich dabei um einen verunglückten Bergsteiger handelt. Weit gefehlt, wie sich herausstellen sollte, denn die Leiche lag bereits 5.300 Jahre im Eis.

Die „Mumie vom Similaun“, wie Ötzi ebenfalls oft genannt wird, wurde am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen auf einer Höhe von ca. 3.200 Meter im ausapernden Eis gefunden. Eine Wanderung führt zur Ötzi-Fundstelle, wo eine Gedenkpyramide den Fundort markiert. Weil die Felsmulde, in der die Feuchtmumie gefunden wurde, auf Südtiroler Seite liegt, wurde Ötzi im Jahr 1998 samt seiner Utensilien nach Bozen in das Archäologiemuseum überstellt.

Lange gab die Todesursache den Experten Rätsel auf, bis eine Röntgenuntersuchung Gewissheit brachte: Ötzi starb keines natürlichen Todes, sondern wurde durch einen Pfeilschuss in den Rücken getötet, wie die Pfeilspitze in seiner linken Schulter belegt. Der Mörder muss aus dem Hinterhalt angegriffen haben, denn Ötzi wähnte sich in Sicherheit. Darauf weisen die Utensilien hin, die er um sich ausbreitete, sowie sein voller Magen, der auf eine üppige Mahlzeit kurz vor dem Tod hindeutet. Wer den „Mann aus dem Eis“ auf dem Gewissen hat, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Kriminologen sind sich jedoch sicher, dass es kein Räuber war, denn der hätte Ötzis Kleidung sowie sein wertvolles Beil mitgehen lassen.

Ötzi war zu Lebzeiten etwa 160 Zentimeter groß und rund 50 Kilogramm schwer. Er hatte vermutlich schulterlanges, dunkles, welliges Haar und trug einen Bart. Seine Haut war wohl braungebrannt. Darauf schmückten nicht weniger als 61 Tattoos seinen geschundenen Körper. Dabei ging es dem „Mann aus dem Eis“ weniger um das Aussehen, viel mehr sollten die Tätowierungen der Linderung seiner vielen Krankheiten dienen.

Das deutsche Ehepaar Erika und Helmut Simon entdeckte die Gletscherleiche am 19. September 1991 beim Wandern am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen. Laut Eigenaussage „stolperten“ sie geradezu über die im Eis liegende Leiche und gingen anfänglich davon aus, dass es sich um einen verunglückten Bergsteiger handelt. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass die Feuchtmumie bereits 5.300 Jahre hier lag.

Bei seiner Entdeckung am 19. September 1991 lag die Gletschermumie bereits 5.300 Jahre im Eis, wie eine Radiokarbonuntersuchung ergab. Damit ist Ötzi eine der ältesten und am besten konservierten Mumien der Welt. Der „Mann aus dem Eis“ wurde ca. 48 Jahre alt (und damit älter als der Durchschnitt seiner Zeitgenossen), bevor er durch einen Pfeilschuss in den Rücken getötet wurde.

Lange gab die Todesursache den Experten Rätsel auf, bis eine Röntgenuntersuchung Gewissheit brachte: Ötzi starb keines natürlichen Todes, sondern wurde durch einen Pfeilschuss in den Rücken getötet, wie die Pfeilspitze in seiner linken Schulter belegt. Der Mörder muss aus dem Hinterhalt angegriffen haben, denn Ötzi wähnte sich in Sicherheit. Darauf weisen die Utensilien hin, die er um sich ausbreitete, sowie sein voller Magen, der auf eine üppige Mahlzeit kurz vor dem Tod hindeutet. Wer den „Mann aus dem Eis“ auf dem Gewissen hat, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Kriminologen sind sich jedoch sicher, dass es kein Räuber war, denn der hätte Ötzis Kleidung sowie sein wertvolles Beil mitgehen lassen.