Wir respektieren
deine Privatsphäre!

Cookie-Einstellungen

Indem du auf „Einverstanden” klickst, stimmst du der Verwendung von Cookies und anderen Technologien (von uns sowie anderen vertrauenswürdigen Partnern) zu. Wir verwenden diese für anonyme Statistikzwecke, Komforteinstellungen und zur Anzeige von personalisierten Inhalten und Anzeigen. Dies dient dazu dir ein verbessertes Website-Erlebnis bieten zu können. Mehr darüber findest du in unseren Datenschutzbestimmungen | Impressum

  • Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten. Außerdem werden mit dieser Art von Cookies z.B. Ihre getroffenen Einstellungen zu Cookies gespeichert.

  • Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

  • Wir nutzen diese Cookies, um dir die Bedienung der Seite zu erleichtern. So kannst du beispielsweise auf Basis einer vorherigen Unterkunftssuche bei einem erneuten Besuch unserer Webseite komfortabel auf diese zurückgreifen.

  • Diese Cookies werden genutzt, um dir personalisierte Inhalte, passend zu deinen Interessen anzuzeigen. Somit können wir dir Angebote präsentieren, die für dich und deine geplante Reise besonders relevant sind.

Fragen zum Bergwetter

Sieben populäre Wetter-Irrtümer

Was du (vielleicht) noch nicht übers Bergwetter im Sommer weißt: Zusammen mit dem Tiroler Meteorologen Thomas Pichler räumen wir mit Wetter-Mythen auf. Und präsentieren Praxistipps, damit dein Outdoor-Erlebnis im Ötztal zum Genuss wird.

Thomas Pichler

Wetterforscher Pichler mit Messgeräten

1

„Der Wetterbericht bringt nichts. Er ist eh immer falsch…“

Das stimmt so keinesfalls. „Im Schnitt sind die Vorhersagen mittlerweile sehr verlässlich“, widerspricht Meteorologe Thomas Pichler, „insbesondere für den kommenden Tag“. Was aber stimmt: Es gibt tatsächlich Tage, da wird die Wetterprognose fast zur Lotterie, z. B. bei labiler Sommerluft. Solche Situationen sind aber die Ausnahme.

Das Wichtigste ist jedenfalls, sich überhaupt und unbedingt über die Wetterentwicklung zu informieren. Und erst dann mithilfe der Prognose eine geeignete Wanderung oder Bergtour auszusuchen.

2

„Verschiedene Wetterdienste widersprechen sich andauernd“

Das sollte nicht ständig passieren, kann manchmal aber tatsächlich vorkommen. Und zwar, weil es letztlich auf die Interpretation der Wetter-Computermodelle durch den Menschen ankommt. Das benötigt viel Fingerspitzengefühl, räumlich-lokales Know-how und meteorologisches Wissen. Unterschiedliche Personen können hier zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, obwohl sie das gleiche Computermodell verwenden.

3

„Eine Wettervorhersage ist so gut wie die andere“

Widersprüche bei Prognosen können auch noch eine andere Ursache haben: Internet-Wetterportale gibt es wie Sand am Meer – seriöse und weniger seriöse. Woran erkenne ich empfehlenswerte Services? Thomas Pichler empfiehlt den Check: „Steht da ein professioneller Wetterdienst dahinter, bei dem auch tatsächlich ein Meteorologe die Prognose erstellt?“ Wenn ja, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, eine „handgemachte“, verlässliche, regional zugeschnittene Vorhersage zu bekommen. Manche Internetportale möchten mit Wettervorhersagen lediglich User auf ihre Seite locken. Sie liefern häufig automatisierte Computerprognosen, auf Wunsch auch für jeden Punkt der Erde – oft von zweifelhafter Qualität, ohne jeglichen Text, nur mit Symbolen. „Im Zweifelsfall sollte man sich an die amtlichen, staatlichen Wetterberichte halten“, rät Thomas Pichler. Auch der Vorhersagezeitraum liefert Aufschlüsse: Detailprognosen, die über fünf Tage hinausgehen, sind nicht sonderlich seriös.

4

„Gewitter gibt’s nur an Sommernachmittagen“

Das stimmt nur fürs Wärmegewitter. Es tritt vor allem im Sommerhalbjahr auf, bevorzugt in der zweiten Tageshälfte. Wer also seine Wanderung zeitig startet und früh beendet, kann Wärmegewittern recht gut aus dem Weg gehen. Beim Frontgewitter hingegen funktioniert das nicht. Diese zweite, weniger bekannte Gewitterart kann zu jeder Jahres- und Tageszeit auftauchen – eben dann, wenn eine Schlechtwetterfront eintrifft. Zusätzlich zu Blitz und Donner bringen Frontgewitter – anders als Wärmegewitter – oft einen markanten Wettersturz samt Abkühlung. Umso wichtiger ist hier ein möglichst präziser Wetterbericht. Denn das einzig Sichere bei einem Gewitter ist: In keines hineinkommen!

5

„Schlechtwetter kommt manchmal aus heiterem Himmel“

Das ist zu überspitzt dargestellt. Wird man „aus heiterem Himmel“ überrascht, hat man zuvor möglicherweise die Wolken nicht aufmerksam genug beobachtet. Oder ein Berg hat einem schlicht die Sicht verstellt. Dann bemerkt man das herannahende Schlechtwetter erst ziemlich spät. Und manche Wetterlagen entwickeln sich eben schneller als andere. Thomas Pichler bringt ein Beispiel: „Das Wärmegewitter erkennt man gut anhand der Quellwolken, die ganz allmählich in die Höhe wachsen.“ Beim Frontgewitter dagegen bleibt oft viel weniger Zeit zum Beobachten und Reagieren: Schon bald nach den ersten Anzeichen bilden sich mächtige Regenwolken, Blitz und Donner.

6

„Bei Regen muss man immer zu Hause bleiben“

Nicht unbedingt. Nehmen wir die klassischen Schlechtwetterfronten: Sie bringen zwar Regen mit sich – aber unterschiedlich schnell und intensiv. Eine Warmfront läuft meist gemächlich ab. Wer sich darauf einstellt, irgendwann nass zu werden und vorsichtshalber in Talnähe bleibt, kann bei Warmfrontaufzug durchaus noch kurze Wanderungen unternehmen. Ganz anders bei einer Kaltfront: Sie sorgt häufig für plötzliche Temperaturstürze, starke Niederschläge und manchmal auch Gewitter – die oben erwähnten Frontgewitter. Das bedeutet: Ein Regensymbol alleine ist bei der Wetterprognose zu wenig. Sie muss auch erklären, was dahintersteckt. Sonst kann man zwischen Warm- und Kaltfront nicht unterscheiden.

7

„Im Ötztal herrscht überall das gleiche Wetter“

Falsch! Denn innerhalb des etwa 60 Kilometer langen Ötztals gibt es drei lokale Wetterregionen, weiß Thomas Pichler: „Das vordere, nördliche Ötztal, bis etwa Umhausen, erhält Niederschläge vor allem dann, wenn sie aus Nordwesten heranziehen. Der Bereich nahe dem Alpenhauptkamm, zwischen Obergurgl und Vent, ist hingegen stärker von Süden her beeinflusst. Dazwischen liegt das mittlere Ötztal, von Längenfeld bis Sölden. Es ist nach Norden und Süden hin einigermaßen gut gegen Niederschläge abgeschirmt – und daher häufig recht trocken.“ Für Wanderer, Bergsteiger und Radfahrer bedeutet das: Innerhalb des Ötztals kann man öfters dorthin ausweichen, wo das Wetter günstiger ist.

Thomas Pichler
Wetterexperte Thomas Pichler

 

Der Meteorologe und Geograph lebt und arbeitet in Pians bei Landeck, dem Ötztal ganz nahe. Er kennt die kleinräumigen Gegebenheiten in Tirol genau und liefert daher maßgeschneiderte regionale Wetterprognosen.

 

Diese erstellt er persönlich, und zwar für Unternehmen als auch für die Allgemeinheit – zum Beispiel fürs Ötztal.

 

 


 

Uwe Grinzinger

Autor: Uwe Grinzinger

Der Bergfotograf, -journalist und Wanderführer-Ausbilder ist am liebsten in den stillen Winkeln der Alpen unterwegs. Rund ums Ötztal hat er also genug zu tun. www.agentur-bergwerk.at

ÖTZTAL MAGAZIN

5 Fragen zum Bergwetter stellt Uwe Grinzinger dem Wetterexperten Thomas Pichler im ÖTZTAL MAGAZIN Sommer 2021. Das Printmagazin mit den aktuellsten und interessantesten Geschichten zur Ötztaler Frühlings-, Sommer- und Herbstsaison erhaltet Ihr in den Sprachen DE/EN kostenlos in allen Informationen des Ötztal Tourismus. HIER könnt ihr es bestellen und frei Haus zustellen lassen oder als Blätterkatalog betrachten.