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42 Kilometer genussvolle Qual

Der Gletscher Trailrun in Gurgl

42,1 Kilometer Länge und 2.785 Höhenmeter im Aufstieg: So lauten die einschüchternden Eckdaten zur Königsdisziplin beim Gletscher Trailrun in Gurgl. Qualvoll genießen, geht das? Ja, wie mir Martin Scheiber, Organisator des Gletscher Trailruns und Trailrunning-Experte aus dem Ötztal, bei einem Treffen im Vorfeld des Laufevents erzählt. Ein Gespräch über die Besonderheiten der Strecke, die richtige Renntaktik und weshalb es sich lohnt, auch mal an- und innezuhalten.

Trailrun Gurgl, Pfütze, Beine

Trailrunning: Im Laufschritt auf alpinen Pfaden

Zu Beginn eine kurze Begriffserklärung: Wann spricht man von Trailrunning? Eine einheitliche Definition dafür gibt es zwar nicht, folgende Aussage trifft es aber ziemlich genau auf den Punkt: „Trailrunning beginnt, wo der Asphalt aufhört.“ Und das Laufen abseits befestigter Strecken erfreut sich immer größerer Beliebtheit – auch im Ötztal, wo es etwa 1.600 Kilometer an Wegen, Pfaden, Steigen und Treks gibt.

Der Gletscher Trailrun in Gurgl trägt diesem Trend Rechnung – und zeigt den teilnehmenden Athleten dabei die landschaftliche Schönheit und atemberaubende Gletscherwelt des hinteren Ötztals.

Ein Event, vier Bewerbe

Der Wettbewerb über die Marathondistanz stellt dabei quasi die Königsdisziplin dar. Trailrunning muss nicht immer extrem sein, in diesem Fall aber schon. Schließlich müssen 42,1 Kilometer sowie 2.785 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bewältigt werden. Der zweite Wettbewerb geht über die Halbmarathondistanz: 22,9 Kilometer und 1.910 Höhenmeter stehen dabei am Programm.

Auf Nachwuchsläufer wartet der Junior Gletscher Run, bei dem eine Distanz von bis zu 1.500 Metern zurückgelegt werden muss. Bereits tags zuvor, am Freitag, steigt mit dem Mountain Star Night Run ein erstes Highlight des Laufwochenendes. Wie der Name schon erahnen lässt, ist das Ziel dieses Berglaufs der Top Mountain Star auf über 3.000 Metern in Hochgurgl. Die Luft wird dünn!

Trailrun Gurgl, Landschaft, 2 Personen

Die meisten Nennungen gibt es derzeit übrigens für die 42-Kilometer Distanz, wie Martin erzählt. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Es scheint fast so zu sein: Je extremer die Herausforderung, umso größer das Interesse. Das Teilnehmerfeld ist dabei aber bunt gemischt, wie Martin in diesem Zusammenhang erläutert: Sowohl einige Läufer aus dem Profisegment, ambitionierte Hobbyläufer als auch Trailrunning-Einsteiger haben sich angesagt. Letzteren rät Martin zur Halbmarathondistanz, vor allem aufgrund der Höhenlage.

Eine Strecke mit Charakter

Trailrun Gurgl, Landschaft, 2 Personen

Seit zwei Wochen „klappert“ Martin den Streckenverlauf ab, um Labestationen vorzubereiten und Beschilderungen sowie Wegmarkierungen anzubringen. Erst 2 bis 3 Tage vor dem eigentlichen Event wird eine detaillierte Markierung der Strecke mit Täfelchen und Farbbändern durchgeführt.

Martin zeichnet sich auch für den Streckenverlauf verantwortlich. Gefragt, nach welchen Kriterien er die Strecke ausgewählt hat, antwortet er schmunzelnd: „Nach Schönheit“! Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle: So wurde darauf geachtet, dass ein möglichst geringer Teil der Strecke über Asphalt bzw. Forstwege führt. Was gelungen ist – nur der Startbereich bzw. der Zieleinlauf im Dorfzentrum von Obergurgl führen über Asphalt.

Außerdem war es Martin wichtig, dass die Strecke technisch anspruchsvoll ist. Und so finden sich auf dem Trail Passagen mit Wurzel- und Steinuntergrund, welche Trittsicherheit verlangen. Selbst über Gletscherschliff wird gelaufen, wenn es vom Ramolhaus hinunter Richtung neuer Hängebrücke geht. Überhaupt wurde die Strecke so angelegt, dass von allem etwas dabei ist und der gesamte Talkessel von Obergurgl-Hochgurgl ausgenützt wird.

Martin Scheiber, Organisator

Die Krux mit der Höhenlage und ein Ratschlag

Ob es Schlüsselstellen gibt? Ja, erklärt Martin und verweist auf den Abschnitt „Schwärzenkamm“ Richtung Langtaleckhütte, ein sehr steiles und felsiges Gelände. Davon abgesehen ist es die Höhenlage, die die gesamte Strecke schwer einschätzbar macht. Weil beim Streckendesign auch darauf geachtet wurde, dass es trotz der Höhe viele Laufpassagen gibt. Wie etwa von der Lenzenalm dem „Urweg“ entlang Richtung Ramolhaus. Hier befinden sich die Teilnehmer auf einer Seehöhe von über 2.500 Metern – und laufen zügig.

Entsprechend wichtig (aber auch schwierig) ist es, sich das Rennen gut einzuteilen. Vor allem, weil die Höhenlage kaum eine Regenerationsphase zulässt. Und ist man erst einmal über seinen Zenit hinaus, merkt man das auf weit über 2.000 Metern noch brutaler. Deshalb lautet der simple Tipp des Trailrunning-Experten: Nicht zu schnell, sondern langsam anfangen!

Trails wie aus dem Bilderbuch

Gurgl Rotmoostal, Pferde

Fragt man Martin nach seinem Lieblingsstreckenabschnitt, kommt er ins Grübeln. Es lohnt sich, auf dem gesamten Trail die Augen offen zu halten, wie er festhält. Und wer nicht um den Tagessieg mitkämpft (wie wohl der Großteil der Teilnehmer), der sollte auch mal kurz anhalten, durchatmen und die Natur genießen. Schließlich ist es auch die Schönheit der Natur, die die Athleten beflügelt und antreibt.

Zum Schluss verweist Martin aber doch auf zwei Teilabschnitte, die es ihm besonders angetan haben. Das ist einerseits der „Urweg“, welcher vorbei am Nedersee Richtung Ramolhaus führt. Man ist auf diesem Abschnitt viel am Laufen und blickt ständig auf Obergurgl unter sich sowie auf den gesamten Talkessel vor sich, so Martin. Ein weiteres Highlight für den aus Umhausen stammenden Konditor: Der Abschnitt von der Schönwieshütte hinein Richtung Rotmoostal und dann wieder hinaus über den Hohe Mut Rücken.

Wir wünschen allen Teilnehmern des Gletscher Runs viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Und nicht vergessen, auch wenn es eine oft bemühte Plattitüde ist, aber in diesem Fall trifft sie wirklich zu: Der Weg ist das Ziel…

Facts

  • Alle Infos zum Gletscher Trailrun wie das detaillierte Programm, Streckenverläufe, GPS-Tracks, Marschtabellen, Pflichtausrüstung etc. findest du HIER
  • Zur Online-Anmeldung für die jeweiligen Bewerbe beim Gletscher Trailrun geht‘s HIER
  • Seit 2016 gibt es den Verein „Ötztal Trailrunning“, der zukünftig Laufabende und weitere Aktivitäten anbieten wird. Wer am laufenden bleiben will, besucht HIER die Facebook-Page des Vereins.
Benedikt Steiner

Autor: Benedikt Steiner

Sobald Bewegung im Spiel ist, wird Benni hellhörig! Als begeisterter Snowboarder, Biker, Kletterer & Wanderer gibt es für ihn keinen besseren Outdoor-Spielplatz als das Ötztal.

Still sitzen können andere besser, deshalb ist Benni viel auf den Trails und unverspurten Hängen des Tals unterwegs.