„Wir schaffen es mit vereinten Kräften gerade eben so“, sagt Erich Holzknecht, „andere nicht. Jedes Jahr hören ein paar auf“. Einsam ist es mitten im August auf der Wurzbergalm über Längenfeld. Ob es am Werktag liegt? Erich Holzknecht zuckt die Schultern. „Alles hat sich geändert. Bis in die 1980er Jahre sind die Gäste, vor allem Familien, im Sommer 14 Tage bei uns geblieben. Für den Winter gab es sogar einen Skilift vor der Haustür.“ Die Familie Holzknecht ist schon seit mehreren Generationen auf der Alm. 1960 wich das ursprüngliche Gebäude, von dem aus sie die umliegenden Bergmähder bewirtschaftete, dem heutigen Wohnhaus.
„Es geht nur mit einer starken Familie“, sagt Holzknecht. Die fünf bis sechs Kühe, der Hof, die Heuernten, die schwere körperliche Arbeit – all das muss auch funktionieren, wenn am Wochenende viele Gäste da sind. Dann helfen Erichs Frau und die drei Töchter, wo sie können. Bei aller Härte ist es aber auch ein Leben, das zufrieden und glücklich macht am Ende des Tages. Das spüren die vielen Stammgäste und belohnen die Familie mit langjähriger Treue. Die Holzknechts halten ihren Hof bestens in Schuss und wollen auch mit moderner Technik für Nachhaltigkeit sorgen. Vom Diesel will Erich weg und auf Photovoltaik umrüsten – eine enorme Investition. Aber auch die werden sie stemmen. Wenn du hier außer im Sommer auch im Winter hochstapfen willst, bist du auf der präparierten Rodelstrecke sicher nicht allein. Die Rodelbahn mit Einkehrschwung zählt bei Gästen und Einheimischen zu den Freizeit-Highlights.