Fabio geht unbefangen mit Vergleichen und Erwartungen um. Klar will er auch im Weltcup auf dem Stockerl stehen – letzte Saison war er schon knapp dran, und für die bevorstehende Saison stehen die Vorzeichen so gut wie noch nie: Fabio ist dank seiner guten Resultate in den A-Kader des ÖSV aufgestiegen, trainiert mit den besten Slalomfahrern des Landes und findet es „ziemlich lässig, wenn du mit den Arrivierten unterwegs bist und ihnen im Training Gas geben kannst.“
Aber abheben wird Fabio nicht. Höchstens hier und da auf der Piste. Er ist durch und durch bodenständig. Diese Erdung holt er sich daheim – in der Landwirtschaft seines Bruders Sandro.
Fabio weiß genau, was gerade in der Landwirtschaft daheim in Sölden erledigt werden muss. Auf dem Bauernhof gibt es allerhand Braunvieh, Geißen und altsteirische Hühner zu versorgen. Er legt mit größter Selbstverständlichkeit Hand an. Am liebsten kümmert er sich „um alles, was mit Maschinen zu tun hat“.
Fabio Gstrein sagt: „Ich geh für mein Leben gern ins Holz. Wenn es im Gemeindewald was zum Umschneiden gibt, machen wir das immer selbst. Es ist ein Privileg, das zu können.“
Er trainiert gut und entschlossen für die nächste Weltcupsaison, Schwerpunkt Slalom und Riesenslalom, stärkt Körper und Geist. Sein Rezept für mentales Training lautet, ausführliche Gespräche zu führen und entsprechende Übungen zu machen.
Wo er diese Übungen ausführt, sagt er nicht extra dazu. Es kann selbstverständlich auch auf dem Traktor sein, wenn gerade das Holz zu machen ist.